Alte Waben einschmelzen – effektiv und zeitsparend

Jeder Anfänger kennt das: Es gibt lauter coole Gadgets und jede Menge Anleitungen an die man sich halten kann. Was am Ende wirklich was bringt weiß man vorher nicht. Wir haben mittlerweile endlich eine für uns effektive und zeitsparende Methode des Wachseinschmelzens gefunden.

Alte Waben einschmelzen
Alte Waben einschmelzen

Vorweg das benötigte Zubehör:

  • 9 KW Gasbrenner aus Metall
  • 1 Propangasflasche
  • 1 großer Einkochtopf mit Deckel aus Emaille (ohne Defekte!) oder ein Dampfentsafter
  • ein paar konisch geformte Eimer
  • ein Metallsieb
  • feine Nylonstrümpfe

Kostet also alles insgesamt maximal 100,- Euro.

Früher …

Wachs war so ein Thema vor dem ich mich eine ganze Weile gesträubt habe. Alte Waben flogen einfach in den Müll. Das hatte den einfachen Grund, dass ich nicht wusste wie man damit richtig umgeht. Ich hatte zwar schon versucht Wachs zu schmelzen und das klappte auch – das war aber weit davon entfernt effektiv zu sein.

Bienenwaben einschmelzen
Bienenwaben einschmelzen

Wir hatten einen portablen Gaskocher, welcher an eine Gasflasche angeschlossen wurde. Aus dem Imkerforum hatte ich den Hinweis es doch mal mit einem Dampfentsafter zu probieren. Das klang gut und so probierten wir es. Mehrere Stunden…. so lange dauerte es bis die Waben halbwegs eingeschmolzen wurden. Das Wasser wurde in dem Kocher viel zu langsam warm. Teilweise war auch noch Futter in den Waben was das Schmelzen noch aufwendiger und langsamer machte.

Das konnte es natürlich nicht sein. Allerdings hatte ich letztes Jahr so viel Waben, dass es mit dem Müll nicht mehr ging. Irgendwas sinnvolles kann man sicherlich mit dem Wachs anfangen und wenn man ihn nur erst mal einlagert bis eine Idee zur weiteren Verwendung kommt.

Änderungen in der Vorgehensweise

Ausgangsmaterial aufbereiten

Erst mal haben wir angefangen das Futter aus den Waben zu waschen. Dabei haben wir eine große Schüssel genommen (später auch ein umgedrehtes Beutenblechdach), es mit warmen Wasser gefüllt und darin dann die Futterwaben zerbröselt und ausgewaschen. Das ist natürlich etwas aufwendiger aber lohnt sich und zahlt sich in einem geringeren Energieverbrauch beim Einschmelzen aus.

Bienenwaben einschmelzen
Bienenwaben einschmelzen

More Power

Der Kocher war viel zu schwachbrüstig für unser Vorhaben. Also musste ein Neuer her. Das wurde ein 9 KW Flammenwerfer. Das war entscheidend für unsere Maßnahmen, weil damit das Wasser und der Wachs in endlicher Zeit warm wird.

9 KW Brenner
9 KW Brenner

Ich würde hier raten, nicht mit Elektroplatten oder sonst wie klein anzufangen. So ein einfacher 9 KW Brenner kostet irgendwo 50,- Euro und ist meiner Meinung nach eine sehr gute Investition die auch einigen Frust vermeidet.

Sammeln lohnt sich

Es mag albern klingen aber sammeln lohnt sich. Wabenabrieb, Überbau, Wildbau … alles aufheben. Am Besten presst man den Wachs und packt den in Foliebeutel, sodass die Wachsmotte ein richtig schweres Leben hat da ran zu kommen. Ich habe aber mit dem Aufheben von Waben schlechte Erfahrungen gemacht besonders wenn Pollen drin sind.

Alte Waben sammeln
Alte Waben sammeln

Außerdem sollte man beim Einlagern aufpassen, dass das nicht alles zu Schimmeln anfängt sofern es Deckelwachs ist. Das ist ein schon etwas größere Herausforderung und ich habe dafür auch noch keine Lösung.

Man denkt sich vielleicht, wenn man 3 Völker hat „Was soll ich mit dem bissel Wachs was da raus kommt?“. Das ist natürlich richtig … der Wachs ist anfänglich erst mal wenig. Aber der braucht auch keinen Platz, also schadet es nichts diesen irgendwo aufzuheben. Sobald ein paar Waben anfallen kann man den Brenner raus holen, das Wachs einschmelzen und einen provisorische Wachsteller machen.

Waben und Wachs einschmelzen

Dazu füllt man den Einkochtopf mit den gesammelten oder ausgewaschenen Wachsresten, den Waben und füllt ihn dann zu 3/4 mit Wasser auf. Deckel drauf und dann warten bis das Wasser kocht – was dank 9 KW ungefähr 30 Minuten dauert. In einen Eimer kippt man dann etwas Wasser (am besten Regenwasser). Die Nylonstrümpfe habe ich an dem Metallsieb so befestigt, dass alles was durch das Sieb läuft auch durch den Strumpf läuft.

Dann habe ich das Sieb mit Strumpf in den Eimer gehangen und das heiße Wachs/Pollen/Zucker/Bienenunrat-Schmoddergemisch durch das Metallsieb gekippt. Es lohnt sich an der Stelle Handschuhe anzuhaben. Ist alles durch gelaufen greift man den Nylonstrumpf und ringt ihn vorsichtig aus (Vorsicht sehr heiß!). Die Nymphenhäutchen der Bienen saugen einiges an Wachs auf. Danach entledigt man sich des Strumpfinhaltes z.B. auf dem Kompost. Zudecken nicht vergessen sonst kommen die Bienen und Wespen. Das war’s schon.

Den Wachs kann man jetzt irgendwo kalt werden lassen und bekommt den Wachsteller, welchen man bequem in irgendeiner Ecke oder in einem Eimer lagern kann.

Inspiriert hat uns u.a. auch Don Kuchenmeister mit seinen Videos zur Wachsverarbeitung.
Update 2018 Don Kuchenmeister hat die Videos wahrscheinlich offline genommen. Wie dem auch sei – hier der Link zu seinem Youtube Kanal

 

 

–> Weiter zu Teil 2: Wachs klären – schnell und effektiv <—

Viel Spaß und wer Verbesserungsvorschläge oder Fragen hat – Da ↓ ist die Kommentarfunktion. 🙂

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 15. März 2014 um 14:17 Uhr veröffentlicht.

Ein Kommentar

  1. 1. Bienenwachs klären – schnell und effektiv » Pflanzenblog

    Pingback vom 15. März 2014 um 14:43

    […] einem vorherigen Artikel habe ich erklärt wie wir mittlerweile alte Waben einschmelzen und zu Wachsteller verarbeiten. Irgendwann hat man dann eine ganze Menge Wachsteller rumliegen und […]

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